Ostklüne
(bis Anfang des 18. Jh. Klüne) ist slawischen Ursprungs, wie viele slawische Bodenfunde bezeugen. Das Wort „klun“ (Spitze, Schnabel) deutet auf die schmale Landzunge hin, auf der die Gemarkung liegt1. Ostklüne ist ein altes Schwerinsches Lehen, vermutlich seit Gerhard von Schwerin, der 1251 erstmals als Zeuge urkundlich genannt ist2.
Später entwickelte sich der Ostklüner Zweig der Usedomer Linie der von Schwerin. Eine Lehnsbriefbestätigung von 1487 beurkundet dies. Zwischen 1511-1521 wird das Gut allodifiziert und als Alloidial-Rittergut verkauft3.
Danach ging es durch viele Hände, bis es 1907 von Friedrich Graf von Schwerin auf Stolpe zurückgekauft und verpachtet wurde. 1945 wurde der Eigentümer, Hans Josef Graf von Schwerin, enteignet, und das Gut wurde im Rahmen der Bodenreform in sogenannte Neubauernsiedlungen von jeweils weniger als 10 ha parzelliert. Heute sind Teile des Gutes in Besitz verschiedener Eigentümer.
16934 wird in der Schwedischen Matrikel das Ackerwerk „Klÿne“ mit 1 Verwalter, 1 Ziegelmeister; Ziegelei mit 2 Bränden á 30.000 Mauersteinen/Dachsteinen verzeichnet.
1862: Rittergut, 76 ha, 41 Einwohner, 8 Haushaltungen, 4 Wohnhäuser. Als Besitzer wird 1862 Landrat H. Ferno genannt, der 1845 einen an die Gemarkung angrenzenden Welziner Hof von 43 ha Größe gekauft hatte, so dass das Gut danach über 117 ha verfügte5.
2010 hatte Ostklüne 23 Einwohner. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird von der „Biogas Welzin GmbH“ genutzt, die in Ostklüne ihren Sitz hat. M. Störr
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1Niemeyer, M. (2001): Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen – Usedom. – Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenskunde I, S. 44, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. 2 Pommersches Urkundenbuch I. Band 786-1253: Urkunde Nr. 538a vom Juni 1251. – Köln Wien, 1970 (Böhlau). 3 Gollmert, L. (1878): Biograpfische Nachrichten über das Geschlecht von Schwerin. – S. 31ff., Berlin (Gronau). 4 Die schwedische Landesaufnahme von Vorpommern 1692-1709. – Hrsg. Historische Kommission für Pommern in Verbindung mit dem Vorpommerschen Landesarchiv Greifswald, S. 173-176, Greifswald, 1995 (Dietrich). 5 Berghaus, H. (1865): Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen – II. Teil, Band I, S.574, Anclam (Dietze).