Zecherin
ist eine alte slawische Gründung. In der urkundlichen Ersterwähnung1 1168 wird der Ort als „villa Sikerina“ genannt, was als „Aushau im Walde“ gedeutet wird. In der Urkunde wird Sikerina als Klostereigentum bestätigt. Mit der Säkularisierung wird Zecherin herzogliches Amtsdorf und ist von 1639-1720 Bestandteil des Schwedischen Kammergutes Pudagla und von1720-1824 des Pudaglaer Domänen-Amtes.
16932 werden in der Schwedischen Matrikel genannt: 4 Vollbauern, 1 Halbbauer, 3 Kossäten, 2 Einlieger, 1 Pastor der Kirche von Mönchow, 17793 10 Bauern, 2 Kossäten, 1 Prediger, 1 Predigerwitwenhaus, und 18624 gibt es nach Aufhebung der Leibeigenschaft: 10 Bauern- und 2 Kossätenhöfe, insgesamt 239 Bewohner in 49 Haushaltungen und 31 Wohnhäuser; weiterhin 2 öffentliche Gebäude (Pfarr- und Pfarrwitwenhaus) sowie 2 Ziegeleien und die Fähre nach Pinnow.
2010 hatte Zecherin 72 Einwohner. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird gegenwärtig von einem bäuerlichen Betrieb (Milchviehhaltung) und z. T. als Pachtland von der Usedomer Agrar GmbH genutzt.
Bereits im Mittelalter bestand eine Fähre zum Festland nördlich der Peene5, die ab 1931 durch eine 328 Meter lange Straßenbrücke mit Klappteil für den Schiffsverkehr abgelöst wurde. Die Brücke war am 29. April 1945 von der Wehrmacht gesprengt worden und wurde am 5. November 1956 wiedereröffnet6. M. Störr
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1Pommersches Urkundenbuch I. Band 786-1253: Urkunde Nr. 51a von 1168, Köln Wien, 1970 (Böhlau). 2 Die schwedische Landesaufnahme von Vorpommern 1692-1709. – Hrsg. Historische Kommission für Pommern in Verbindung mit dem Vorpommerschen Landesarchiv Greifswald, S. 82-94, Greifswald, 1995 (Dietrich). 3 Brüggemann, L. W. (1779): Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinterpommern – Erster Teil, S. 253,. – Stettin. 4 Berghaus, H. (1865): Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen – II. Teil, Band I, S. 570, Anclam (Dietze). 5 Burghardt, R. (1931) Von der alten Zecheriner Fähre.- Nachdruck in Usedom-Wolliner Blätter Nr. 8, S. 24-32, Ostklüne 2005 (Verlag Störr). 6 Burghardt, R. (1931) Nachwort. - In Behn, A. Zur Einweihung der Usedomer Bäderbrücke am 22. Mai 1931. - Usedom-Wolliner Blätter Nr. 8, S. 33-36, Ostklüne 2005 (Verlag Störr).